Das Ding Festival 2025 in Mannheim. So war’s. Das Ding Festival 2025 in Mannheim. So war’s.
Am 7. Juni 2025 verwandelte sich das Maimarktgelände in Mannheim erneut in ein pulsierendes Zentrum für junge Musik und ausgelassene Festivalstimmung. Bereits zum vierten... Das Ding Festival 2025 in Mannheim. So war’s.

Am 7. Juni 2025 verwandelte sich das Maimarktgelände in Mannheim erneut in ein pulsierendes Zentrum für junge Musik und ausgelassene Festivalstimmung. Bereits zum vierten Mal lud DASDING zu seinem eigenen Festival – und bot ein vielfältiges Line-Up, das sich ganz dem Nachwuchs der deutschen Musikszene widmete. Zwei Bühnen, das Wetter hielt (Bis auf ein paar Minuten Regen) und ein begeistertes Publikum sorgten für einen unvergesslichen Tag voller Emotionen, Energie und Überraschungen.

Pünktlich um 15 Uhr trat Moderatorin Celine Jost auf die Open-Air Bühne und erklärte das Vierte DAS DING Festival für eröffnet. Im Anschluss dann Meller das Festival musikalisch.
In MELLER’s Songs wird nicht drumherum geredet. Ein Mix aus digitaler Kälte, dem Drang, dem Perfektionismus zu entkommen und dem kläglichen Versuch, eine Fassade aufrechtzuerhalten. Der Sound von MELLER ist ein Mix aus zerbrechlichen Klängen und brachialen Beats, ergänzt durch ihren einzigartigen, tiefen Sprechgesang. Diese Kontraste machen ihre Musik ebenso vielschichtig wie sie selbst. Auch ihre Interpretation von Durch den Monsun von Tokio Hotel kam beim jungen Publikum sehr gut an. Alle sangen natürlich mit.

Weiter gings mit Dani Lia im Palast-Zelt. Bereits 2021 erscheint Dani Lia auf der Deutschpop-Landkarte. Dani Lias Debütsingle, „Wieder in Wien“, mag zwar auf ihre niederösterreichische Herkunft anspielen – obwohl die Wahlberlinerin nicht direkt aus der österreichischen Hauptstadt stammt –, doch ihre Musik dreht sich vor allem um starke Emotionen. Titel wie „alles verloren“, „wie verliebt“ und „taubes herz“ zeugen davon. Normalerweise fällt es Dani Lia schwer, ihre Gefühle auszudrücken. In der Musik hat sie jedoch ein passendes Ventil gefunden, um ihnen freien Lauf zu lassen. Ihre helle, sanfte und zerbrechlich wirkende Stimme ist dabei das perfekte Instrument. Das schon gut gefüllte Palast-Zelt lauschte dieser Stimme gebannt zu.

Zurück auf die Open-Air Bühne. Filly. Die österreichische Hyperpop-Newcomerin eroberte die Aufmerksamkeit der Musikszene erstmals mit ihrer zweiten Single „Carousel“ (2022).
Doch FILLYs Musik nur auf Hyperpop zu beschränken, greift inzwischen zu kurz. Spätere Singles wie „Discotheqe“ oder „without youuuuuu“ und die EP „Cowgirl In A Cowboy World“ zeigen eine faszinierende stilistische Bandbreite. Sie klingen, als würden Hyperpop, Trance, New Wave und Eurodance auf einer verwunschenen Kirmes Autoscooter fahren. Ganz anders dazu ist „Call U Home“ ein zuckersüßer und wunderschöner Electro-Pop-Song mit deutlichen Liquid R&B-Vibes.
Ende 2024 verdunkelte FILLY auf „Fruit Punch“ und „Sweat“ ihre Klangfarbe noch etwas, was ihre Musik noch spannender gemacht hat. Sie beweist damit eindrucksvoll, dass sie sich nicht in Genre-Schubladen pressen lässt und ständig weiterentwickelt.

Erneuter Wechsel in Palast-Zelt: Jassin.
Als Sohn einer deutschen Mutter und eines ägyptischen Vaters wuchs Jassin Awadallah mit arabischer Musik und Songs von Künstlern wie Peter Maffay und Herbert Grönemeyer auf.  Im Frühjahr 2024 begann Jassin, erste Videos auf Instagram und TikTok zu veröffentlichen, die schnell Tausende von Klicks generierten. Im Juni folgte dann seine Debütsingle „Wellness am Scherbenmeer“.
Jassins Musik zeichnet sich durch düstere Sounds und schwere Beats aus, auf denen er singt oder rappt. Dabei verpackt er seine Emotionen zu gesellschaftlichen und politischen Themen und scheut sich nicht, die Frustration auszudrücken, die viele seiner Lieder inspiriert. Themen wie Diskriminierung, „Pretty Privilege“ und der Rechtsruck finden ihren Platz in seiner Debüt-EP „Kinder können fies sein“, die am 20. September 2024 erschienen ist.

Nächstes Highlight dann wieder auf der Open-Air-Bühne. Aaron. Vielen der Fans besser bekannt als Schlagzeuger von Zartmann. Der Platz vor der Bühne war jetzt schon mal richtig richtig voll. Aaron ist ein Multitalent. Er schreibt seine eigenen Songs, produziert aber auch andere Künstler. U.a. unter seinem Pseudonym Drumla. Zuletzt hier Ski Aggu’s  Single „Besoffen in den Spiegel schauen“. Wenn wir in Mannheim live auftritt, wirbelt er über die Bühne und nimmt in seinen Songs das Publikum mit. Sowohl in den den emotionalen als auch in den „schnelleren Songs“. Gegen Ende seines Auftritts holt er noch Zartmann auf die Bühne. Gemeinsam „rocken“ sie ihren Song : meine die uns.

Im Palast-Zelt versammelten sich dann schon wieder die Fans, um Becks zu sehen. Die in Berlin lebende Sängerin und Songwriterin aus NRW als eine der aufstrebendsten Künstler:innen in Deutschland – außerdem gehört sie mit rund 800K TikTok-Followern zu den bedeutendsten LGBTQIA+-Icons ihrer Generation.
Mit zarter Stimme zeigt sich becks verletzlich und teilt innerste Gedanken und Gefühle in Form von lyrischem Gold. Das verträumte Synthie-Instrumental von equal erzeugt einen melancholischen Vibe, während Becks sowohl von tiefsitzenden Ängsten als auch von Lichtblicken und Luftschlössern erzählt.

Noch ist es hell, und die Meute wechselte erneut auf den Freiplatz vor der Open-Air Bühne. Die Dilla-Show begann. Ihr gefundenes Musik-Genre kann man wohl  von tiefen Balladen über frische NDW-Sounds ohne Probleme zu Punk, Funk, Hip-Hop und Pop bezeichnen.
Wenn man dann über das Publikum schaute, sah man, dass der Sound ankam. Alles tanzten zu den Beats.

Der kurze Regenschauer hörte auf, und erneut wechselten die Fans ins Palast-Zelt. Badchieff gab siech die Ehre. Klar ist er in der Szene bekannt. Auftritte mit Cro letztes Jahr in Stuttgart, haben bestimmt einige der Zuschauer miterlebt.
In gerade mal fünf Jahren ist der Mittzwanziger vom gehypten Newcomer zu einer festen Konstante im Game und dem vielleicht vielseitigsten Act seiner Generation geworden. Smart und charismatisch, mit einer Delivery, die es ihm erlaubt, von New-School-Attitude auf R&B-Crooner zu switchen. Von Trap über EDM bis Punk-Pop oder House schüttelt BADCHIEFF regelmäßig neue Styles aus dem Handgelenk.
Wärend seines Auftritts macht er auch für zwei Songs Platz für seinen Bother WILSN. Irgendwie gehören alle zusammen. Badchieff, WILSN, CRO…die Fans feiern es.

Eigentlich sollte jetzt Greeen auf der Open-Air Stage auftreten. Doch krankheitsbedingt musste er kurzfristig absagen. Das Ding fand aber einen Künstler der für Greeen den Slot auffüllte: Filow.
Er ist eigentlich Webvideoproduzent, schaffte es aber 2024 doch ins Musikgeschäft zu kommen. Und zwar mit dem Songs „Rasenschach“, den er während der Fußball-Europameisterschaft 2024 in Deutschland produzierte. Das Lied ist laut Disclaimer im Livestream innerhalb von drei Stunden entstanden. Es handelt sich weniger um ein klassisches Fußballlied, als vielmehr um eine Parodie auf einen Fußballsong.
Filow rappt in stark übertriebenem Berliner Dialekt zotige Witze, sexuell konnotierte Wortspiele, chauvinistische Sprüche und militant antifaschistische Parolen, zitiert den Partyschlagersong Pyrotechnik der Balkonultras und parodiert übersteigerten Patriotismus.
Wenn man alles als Parodie sieht, dann OK…sonst wären die Texte…ui ui ui….

Spätestens jetzt  zeigte sich, warum Zartmann als Headliner gesetzt war. Zum letzten Mal ging es ins Zelt. Das war proppenvoll.
Zartmann, der mit seiner 3-köpfigen Band (Schlagzeuger Gitarre, Bass) auf der Bühne stand, begeisterte von Anfang an die Fans. Obwohl, .von stehen kann keine Rede sein. Er rannte und hüpfte über die Bühne. Immer ein breites Grinsen im Gesicht. Man merkte auch ihm den Spaß an, den er an diesem Abend hatte. Er erzählte zwischen 2 Songs, dass sie wohl schon mal in Mannheim waren, nur da waren damals wohl nicht so viele Zuschauer da. Und dann meinte er, dass er, als er noch nicht so bekannt war, nach irgendwelchen „Nachmittagsauftritten“
bei Festivals, er sich dann ins Publikum begab und die 22:00 Uhr Auftritte anschaute. Und er sich sagte, das wäre ein Traum, irgendwann mal der 22:00 Uhr Act zu sein. Dieser Traum wäre heute Abend in Erfüllung gegangen. Die Fans dankten es mit Gekreische und Applaus.
Für 1 Stunde totale Stimmung, egal ob mit Power oder emotional, sorgten Songs wie ‚Tau mich auf‘, ‚Wir haben’s überlebt‘, ‚dafür bin ich frei‘, ‚Eehhyy‘, ‚Wie du manchmal fehlst‘ und natürlich nochmals ‚Meinen die uns‘. Nach dieser besagten Stunde war der Auftritt von Zartmann und damit auch das 4. DAS DING Festival vorbei. Toll war es wieder.

Das DAS DING Festival 2025 hat erneut eindrucksvoll gezeigt, wie lebendig, vielfältig und kraftvoll die neue Generation von Künstler*innen ist. Wer auf frische Talente, starke Stimmen und echte Emotionen steht, kam in Mannheim voll auf seine Kosten.

Man kann sagen, dass das Festival nicht nur mit seinem Line-Up punktet, sondern auch mit perfekter Organisation: Keine Überschneidungen im Spielplan, faire Preise, gute Tonqualität und eine respektvolle, ausgelassene Stimmung unter den Besuchenden.
Die Sonne zeigte sich trotz schlechter Wetterprognosen, und das Publikum hielt bis zum letzten Song durch – tanzend, singend, völlig im Moment. So wie es die Zielgruppe lebt. Auf ein Neues im Jahr 2026.

Hier nun die Fotos vom Festivaltag:

Meller:

 

Dani Lia:

 

Filly:

 

Jassin:

 

Aaron:

 

Becks:

 

Dilla:

 

Badchieff:

 

Filow:

 

Zartmann:

 

 

Drumrum:

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