Amore Stuttgart // 04.04.2018 // Wanda in der rappelvollen Liederhalle in Stuttgart
KonzertberichteKonzertberichte 2018 8. April 2018 Martin Olbrich (Chefredakteur & Fotograf) 0
Die österreichische Austro-Pop/Rock – Band „WANDA“ spielte mal wieder in der Liederhalle in Stuttgart. Im Rahmen ihrer Niente-Tour.
Eröffnet wurde der Abend von Voodo Jürgens. Voodoo Jürgens ? Wer ist das denn ?
David Öllerer ist in Tulln, so sein bürgelicher Name, ist ein österreichischer Liedermacher. Sein Markenzeichen sind die schwarzhumorigen Texte im Wiener Dialekt, musikalisch wird auch dem Austropop zugerechnet.
Er hat als Friedhofsgärtner gearbeitet als es mit der Musik noch nicht zum Leben reichte. 2016 landete er dann seinen ersten „Hit“ : „Heite grob ma Tote aus“. Er hatte es aber schwer, diesen Humor an die Zuschauer
heranzutragen. Im Foyer war fast mehr los als drinnen im Saal.
Nach Umbaupause, und nachdem der Vorhang gefallen ist, heizte Michael Marco Fitzthum alias Marco Michael Wanda mit rauer Stimme und eingegipstem Arm das Publikum an.
Nach dem 2016er Konzert im Saal gegenüber, erwartete man wieder eine Party mit Bier, Zigaretten usw.
Die gab es auch. In abgeschwächter Form (Was das Bier und die Zigartten anging). Ausgiebig gefeiert wurde aber trotzdem. Zeitweise zumindest.
Wanda 2018. Sie sind denke ich reifer geworden. „Mitgrölnummern“ wie aus den vorherigen Alben sucht man auf ihrem neuen Album „Niente“ vergeblich.
Doch live werden sie natürlich gespielt. So beginnt Wanda das Konzert mit Stücken aus ihrem 2014er Album „Amore“. Es wird getanzt, es wird gefeiert.
Dann der erste Song aus dem neuen Album „Niente“. Er heißt „Weiter Weiter“.
Es wird melancholisch. So wie das ganze Album. Die Songs hängen irgendwie zusammen. Man könnte fast von einem Konzeptalbum sprechen.
Dies berichtet auch die SZ in einem Artikel über das Album: Hier ein Ausschnitt der Rezension:
“ Wahr ist auch die ehrliche Angeschlagenheit, die „Niente“ durchdringt und zu einer Art Konzeptalbum über die Zerstörungskräfte einer Rockkarriere macht. Mit all den Gemütslagen und Zwischentönen eines Lebens, in dem man zwischen der Hitze der Bühne und dem ruhigen Alltag in Wien hin und her geworfen wird. Marco Wanda, der sich selbst als „erfahrenen Depressionisten“ bezeichnet, hat da Erfahrung. Wie nah er diesem Gefühl aber wirklich kommt, weiß nur er allein. In der mächtigen, sentimentalen, augenzwinkernden Allgemeingültigkeit, die in diesen Songs steckt, findet im besten Fall jeder seine eigene Wahrheit. Das ist die eigentliche Wanda-Kunst“.
Aber zurück zum Konzert. „Meine beiden Schwestern“. Zurück zu den Songs ohne Hintergrund. Oder doch ? Laut Marco Michael Wanda geht es in dem Song um irgendwas zwischen Leben und Tod”
Die Fans können den Text auswendig. Beim Refrain hört Marco auf zu singen. Das Publikum singt weiter. Ob alle den Sinn verstehen ? Über diesen kann man sich ja dann später mal den Kopf zerbrechen.
Noch eine Anmerkung zwischendurch. Wir Fotografen mußten ja nach dem 3. Song den Graben verlassen, durften aber von überall weiter fotografieren. Wir gingen dann hoch, über die Empore. Ich fand der Sound „da hinten“ war nicht der Beste. Man verstand kaum etwas von dem was Marco sang. Ich hoffe für die Fans ein paar Meter unter mir, war er besser.
Nach knapp 2 Stunden wurde das Konzert mit dem sonst also „Feier-Song“ präsentierten „1,2,3,4“ beendet. Dieses Mal aber in einer reiferen, angelehnt an die melancholische Stücke von „Niente“, Version.
Setlist:
01. Bolognia
02. Luzia
03. Auseinandergehen
04. Schick mir die Post
05. Weiter Weiter
06. Kreisky
07. Meine beiden Schwestern
08. Lasciami Fare
09. Einfacher Bua
10. Weinflaschen
11. Schnaps
12. Wienerlied
13. Schottenring
14. Ich sterbe
15. Columbo
16. Bussy Baby
17. 1,2,3,4
Hier ein paar Bilder von Voodoo Jürgens:
Und hier die Bilder von Wanda:
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